Indien – ein neues Abenteuer

Delhi

Wie jedes Jahr – weil Geburtstagszeit – habe ich über Auffahrt/Pfingsten Ferien eingegeben.

Anfangs Jahr habe ich mir dann Gedanken darüber gemacht, wie ich diese freie Zeit verbringen soll. Interrail durch Europa war ein Gedanke, ebenso eine Zugreise durch England.

Das Wetter liess aber generell etwas zu wünschen übrig, so dass ich mir etwas Wärmeres vorstellte. So suchte ich in allen meinen Single-/Gruppenreisenlinks nach der idealen Reise.

Wirklich fündig wurde ich nicht. Eine Arbeitskollegin erzählte mir dann von G-Adventure, einem internationalen Gruppenreisenveranstalter und wie zufrieden sie damit sei. Also schaute ich, was die so zu dieser Zeit anbieten und bin dabei auf eine Gruppenreise von Delhi nach Kathmandu gestossen. Bezahlbar und genau in meiner Ferienzeit.

Indien war nie mein präferiertes Reiseland, aber es hat für mich eine hohe Faszination, all die Farben, die Gerüche, diese komplett andere Kultur, das Essen.

Ich überlegte nicht lange und buchte die Reise – ohne zu schauen, wie z.b. das Wetter zu dieser Zeit ist….

Mai gilt in Delhi als heissester Monat, so um die 40°C und mehr… naja, ich mag es ja warm. Tätsächlich ist es auch nachts um 10 Uhr noch über 30°.

Bis die Reise losging, gabs noch etwas Aufregung. Ich hatte das Hotel gegoogelt, in welchem wir zum Start der Tour untergebracht waren. Der letzte (und leider nicht einzige) Review dazu war vernichtend. So vernichtend, dass die Reise-erfahrene Tochter mir dringend riet, mir ein anderes Hotel zu suchen.

Total verunsichert wusste ich nicht recht, was tun. Einerseits war mir bewusst, dass ich Käfer und sonstiges Gekräuche-Getier nicht zwingend in meinem Zimmer will, andererseits wollte ich mich nicht schon am ersten Tag in einer Stadt wie Delhi total verloren fühlen, weil ich weit weg von der Gruppe war.

Ich entschied mich für die Gruppensicherheit und hoffte auf eine positive Überraschung.

Trotzden hinterliess dieser Review einen schalen Geschmack und ich wusste nicht mehr, ob ich mich nun wirklich auf diese Reise freuen sollte.

Gestern ging es dann los. Der Flug verlief ereignislos, abgesehen von fast 1h Verspätung.

Ich wurde abgeholt von Women on Wheels, ein tolles Arbeitsprogramm für Frauen:

Women with wheels

Das Hotel ist definitiv nicht in der besten Gegend von Delhi, aber das Zimmer war sauber, auch wenn es auf jeden Fall schon bessere Zeiten gesehen hat.

Alle Aufregung war also umsonst gewesen. Ich habe wunderbar geschlafen und heute eine tolle Gruppe kennen gelernt. Unser Reiseführer ist sehr aufmerksam und hilfsbereit. Das gemeinsame Essen war sehr lecker und nun freue ich mich auf die kommenden Tage.

Und trotzdem, bei jeder Reise schwingt auch immer ein ganz klein wenig Heimweh mit – zumindest zu Beginn.

Die grosse Reise

In gut einem Monat geht es los. Meine erste Allein-allein-Reise. Ich bin noch nie im Leben alleine herumgereist. Immer war irgendjemand mit dabei, eine Freundin, der Mann, die Tochter – irgendjemand kam immer mit.

Und nun endlich wage ich es, alleine in die grosse weite Welt.

Man könnte ja meinen, ich versuche es zuerst mal mit einer kurzen Reise, einer Städtereise zum Beispiel. Wo die Garantie besteht, dass einem sicher nie langweilig wird.

Aber nein, ich starte gleich gross und lange. Ich bereise Neuseeland für 6 Wochen – alleine – mit dem Auto. Ich weiss zwar nicht genau, was mich geritten hat, als ich diesen Entschluss gefasst habe, aber ich freue mich drauf. Zumindest ein Teil von mir freut sich darauf. Der andere ist recht nervös. Fragen verdränge ich gekonnt, wie z.B.:

  • Kriege ich das mit dem Autofahren hin?
  • Klappt das auch mit den unverplanten Zeiten?
  • Werde ich mich einsam fühlen?
  • Was mache ich mit dieser Einsamkeit?

Im Moment studiere ich noch, ob ich den Rucksack oder einen Koffer mitnehmen soll. Den Rucksack wollte ich mitnehmen, weil ich ursprünglich mit dem Bus durch Neuseeland reisen wollte. Nun habe ich mir ein Auto gemietet und könnte gut auch einen Koffer mitnehmen. Ich werde mich wohl in letzter Minute entscheiden – vermutlich dann, wenn kein Platz mehr im Rucksack ist und noch ganz viel Zeug eingepackt werden müsste.

Ich freu mich – wirklich, ich freu mich auf eine Reise mit mir alleine.

Hier die Route: