Nepal – ein neues Abenteuer

Kathmandu

Wir haben unseren Zielort erreicht. Da ich von Pokhara geflogen bin und schon um 11 Uhr in Kathmandu war, hatte ich noch genügend Zeit, mein restliches Geld in neue Halstücher zu investieren. Ich könnte mich hier dumm und dämlich kaufen und wenn ich noch mehr Platz im Gepäck gehabt hätte, hätte ich dies auch gemacht.

Gegen Abend sind dann die anderen der Gruppe eingetroffen, die den Bus genommen haben. Wir haben dann alle noch den Monkey Temple besucht und sind noch ein letztes Mal gemeinsam essen gegangen.

Morgen geht’s bereits um 5:30 Uhr los zum Flughafen auf den Weg nach Hause. Ich freue mich sehr nach Hause zu gehen. Die Reise war anstrengend, insbesondere aufgrund der Hitze. Ich möchte sie aber nicht missen. Ich habe Indien nun gesehen und weiss jetzt, dass es nicht mein Land ist. Nepal hat mir besser gefallen. Hat aber auch damit zu tun, dass wir mehr Ruhezeiten in Nepal hatten, weniger Tempel anschauten, weniger Orte besuchten. Auch die Übernachtungsorte waren komfortabler in Nepal.

Gruppenreisen find ich toll. Man muss nicht jeden mögen, man arrangiert sich mit den einen oder anderen. Aber es gibt auch immer 1 oder 2 Menschen, die man etwas mehr ins Herz schliesst und die es ausmachen, dass man sich in der Gruppe wohlfühlt. Es wird bestimmt nicht meine letzte Gruppenreise sein.

Nepal – ein neues Abenteuer

Pokhara

Wir sind am zweitletzten Ort – Pokhara – angekommen. Meine Fitbit meinte gestern Abend nach 8h Holperfahrt, ich hätte über 11’000 Schritte gemacht. Die Strassen in Nepal sind gelinde gesagt gewöhnungsbedürtig. Einzig in den Städten sind sie geteert, ausserhalb sind es lediglich festgedrückte Naturstrassen mit mehr oder weniger Löcher. Man wird also im Reisebus ganz schön rumgeschüttelt.

Pokhara ist ganz nett, recht touristisch. Sehr entspannt, so nach der Woche Indien.

Heute Morgen sind wir in aller Frühe um 4:15 los, um uns den Sonnenaufgang anzusehen. Leider gabs nicht ganz die spektakuläre Aussicht, da es etwas bewölkt war.

Gleich krieg ich noch eine Massage, so zum Abschluss der Reise, damit ich am Samstag voll entspannt ins Flugzeug nach Hause steigen kann 😉.

Nachtrag: Ich habe ganz vergessen, darüber zu schreiben, dass wir gestern gelernt haben, Momos zu machen. Das wäre an sich nichts Spektakuläres. Diejenigen, die das anbieten, sind aber Frauen, die als Kind/Jugendliche aus ihrem Dorf an einen Händler verkauft wurden, entweder um als Sexworkerin zu arbeiten oder in der Kinderarbeit zu enden. Weil diesen Frauen niemand geholfen hat, wenn sie mal aus dieser Scheisse ausbrechen konnten, haben sie sich zusammengetan und eine Vereinigung gegründet, um all diesen Mädchen und Frauen zu helfen, Ihnen eine (Aus-)Bildung zu bieten und auch, um kn den Dörfern zu verhindern, dass dies weiterhin geschieht. Sie unterstützen die Frauen auf der Polizei und danach auch beim Gerichtsverfahren.

Natürlich sind sie froh um finanzielle Unterstützung. Es ist auf jeden Fall eine gute Sache: https://sasane.org.np/

Nepal – ein neues Abenteuer

Lumbini, Chetwan National Park

Nachdem wir eine Nacht in diesem tollen Hotel verbringen durften, haben wir uns früh morgens auf den Weg nach Lumbini gemacht zu Buddahs Geburtsort. Weil es mein Geburtstag war, fand ich das ganz passend 😉. Wir blieben nicht lange da und da ich – wie schon erwähnt – eine ziemlich religiöse Niete bin, blieb mir die innere Erleuchtung verwehrt.

Nach dem Besuch in Lumbini machten wir uns auf den Weg zu unseren Übernachtungsziel, dem Barauli Community Homestay. Das Homestay ist ein weiteres Projekt, um Frauen bei ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen. Wir übernachten da in kleinen Häusern, analog den Häusern, in denen diese ländliche Community wohnt.

Der Weg dahin war sehr beschwerlich. Es gab keine geteerte Strasse und die Strasse, die es gab, war mehr holprige Bergstrasse. Wir hatten ewig und wurden kräftig durchgerüttelt.

Endlich angekommen, machten sich einige der Gruppe auf eine Velotour. Ich verzichtete darauf und schloss mich den anderen an, die dann später mit dem Jeep an den River gefahren wurden, um Chai und Kekse und den Sonnenuntergang zu geniessen.

Heute morgen gings dann auf die Morgensafari. Der Nationalpark darf nur zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang besucht werden. Unsere grosse Hoffnung war natürlich, dass wir einen Tiger sehen. Leider aber nicht. Dafür ganz viele Nashörner. Und wir alle hatten gehörigen Respekt vor ihnen. Die Viecher sind unglaublich schnell, wenn sie mal in Bewegung sind. Davonrennen wäre vermutlich aussichtlos. Wir wollten das aber gar nicht erst testen und hielten entsprechend Abstand.

Ein Krokodil haben wir leider nur von sehr weit im Wasser gesehen. Aber dafür gabs noch ein paar Affen, Bambis, Vögel und Schmetterlinge zu sehen.

Alles in allem dauerte die Fahrt 4h. Die Sonne brannte bald auf uns nieder, wir wurden im Wagen einmal mehr gehörig durchgeschüttelt und wir waren einmal mehr nudelfertig, als wir zurück waren.

Es hätte die Möglichkeit gegeben, am Nachmittag nochmals eine Fahrt zu machen. Aber ausser Jennifer und mir hatte niemand Lust und es hätte mind. 4 Personen gebraucht.

Da ich etwas erkältet bin, habe ich die freie Zeit dann genutzt, um zu schlafen. In der Hoffnung, dass die Selbstregeneration des Körpers tatkräftig wirkt. Eine Erkältung kann ich so gar nicht brauchen.

Morgen gehts bereits zum letzten Ort, bevor wir Kathmandu erreichen. In Pokhara werden wir einen Momos-Kochkurs besuchen 😋.

Ach ja, das Essen ist übrigens auch in Nepal ausserordentlich lecker 😃

Indien -> Nepal – ein neues Abenteuer

Eine lange Reise

Abmarschzeit war heute morgen um 4:20Uhr. Der Zug Richtung Grenze zu Nepal fuhr um 5:25.

6h Zugfahrt später – ereignislos, bis auf eine politische Kundgebung, von der wir natürlich nichts verstanden haben – waren wir der nepalesischen Grenze schon sehr nah.

Der Grenzübergang ist eine etwas spezielle Prozedur:

  • Zuerst geht man bei der indischen Immigration vorbei. Die prüft anhand des Stempels, ob man überhaupt (legal) im Land war. Und sie drückt einem einen neuen Stempel “departed” in den Pass.
  • In der Zwischenzeit wird das Gepäck auf Rikschas geladen – oder man trägt es selber – und man wackelt damit ein paar 100m zum Gepäckzoll (oder was auch immer das sein soll).
  • Die prüfen die beiden Stempel und überlegen sich, ob sie das Gepäck scannen wollen oder nicht…. Wollten sie bei uns glücklicherweise nicht.
  • Dann durchquert man quasi Niemandsland – faktisch steht man aber bereits auf der nepalesischen Seite der Grenze. Nach ca. 5min. zügigem Spaziergang erreicht man die nepalesische Immigration. Bevor die überhaupt was machen, wollen die Geld sehen. Und zwar US-Dollar, nur ganze Scheine, die nicht zu sehr zerknittert sind – kein Witz. Einer meiner Dollarscheine hatte einen Mini-Mini-Mini-Riss…, der wurde zurückgewiesen. Jennifer – unsere Amerikanerin in der Gruppe hat ihn mir dann getauscht. Es wird auch noch ein ausführliches Formular verlangt etc. Dann wird man einzeln zitiert, Daumenabdrücke genommen und gut ist. Ich hab mit ganz nett mit dem Immigrationsmann unterhalten.
  • Unser Guide meinte dann, wir seien recht schnell durchgekommen, er hätte schon deutlich länger gehabt mit einer Gruppe.

Danach war es nur noch ein kurzer Weg zu unserem Hotel. Und welch eine Wohltat, ein Hotel mit einem richtig schön sauberen Bad, mit einer Dusche, die einen anständigen Wasserdruck hat, mit einem Pool. Nach all den gefühlten 1-Stern-Indienhotels reiner Luxus.

Da ich heute Geburtstag hatte, lud ich die ganze Gruppe zum Essen ein. Ja, ich bin Krösus 😂. Nein, das Essen hat mich weniger gekostet, als wenn ich zu Hause mit meinen beiden Töchtern was essen gegangen wäre – deutlich weniger.

Unser Guide hatte für mich eine Geburtstagstorte organisiert. Das war so toll. Ich war wirklich überrascht und hatte mich sehr darüber gefreut.

Alles in allem ein sicher unvergesslicher Tag 😍.

Indien – ein neues Abenteuer

Dies und das

Heute ist der letzte Tag in Indien, morgen überqueren wir die Grenze nach Nepal.

Wir durften heute morgen an einer weiteren Zeremonie teilnehmen und waren Zeugen eines unglaublich schönen Sonnenaufgangs. Dass ich dafür um 3:45 Uhr aufstehen musste, war ok.

Die, die mitgekommen sind, wurden dann danach mit einem American Breakfast belohnt. Und es hat sooooo gut geschmeckt – kein Curry oder ähnliches. Aber der Chai musste sein. Auf Lassi verzichte ich noch, bis mein Bauch definitives ok gibt.

Indien wird nicht meine Traumdestination werden. Ich empfinde das Land als extrem anstrengend, der Verkehr ist übermächtig, als Fussgänger hast Du nichts zu melden (übrigens bin ich der Meinung, dass Indiens Kastensystem im Verkehr abgebildet ist: Zuerst kommen Lastwagen und grosse Busse, die haben immer Vortritt, bzw. jeder macht ihnen Platz. Dann grössere Autos, dann kleinere Autos, dann Motorräder, dann Tuktuks, dann noch die Velofahrer und wenn Du Dir von all dem nichts leisten kannst, hast Du verloren, denn als Fussgänger bist Du nichts wert).

Dazu ist es extrem schmutzig. In manchen Städten wird zwar versucht, die Leute zur Sauberkeit und zum Recycling zu animieren mittels Wandgraffities, aber es wirkt irgendwie nur halbherzig. In der Städten werden die Strassen regelmässig gereinigt und so ist es da tatsächlich manchmal sauberer als auf dem Land, wo einfach aller Müll und Plastik irgendwohin geworfen wird.

Nichts desto Trotz ist es extrem spannend, dieses Land und die Leute zu erleben. So viele Menschen freuten sich, uns zu sehen, wollten Fotos mit uns machen. So vieles ist komplett fremd für mich, insbesondere diese Hingabe an ihre Götter. Religion ist in Indien allgegenwärtig, auch wenn es ein anderes Religionsverständnis ist als das der Christen, Juden oder Muslims, die alle nur einen Gott und damit nur eine Religion zulassen.

Das Essen ist ausserordentlich lecker, auch wenn ich mich darauf freue, nicht mehr täglich indische Spezialitäten essen zu müssen.

Und ich liebe Wärme….wirklich… aber nein, 40° und mehr im Schatten brauche selbst ich nicht.

Morgen gehts nach Nepal, Tiere schauen im Nationalpark 😍

Indien – ein neues Abenteuer

Varanasi

Der heutige Tag hat eigentlich schon gestern angefangen, mit der Nachtzugfahrt nach Varanasi. Wie immer hat uns unser Guide gut gebrieft, wie es abläuft, wer welchen Sitz, bzw. welches Bett hat, wo welches Gepäck hinkommt etc.

Der “Mädels”-Bereich war gleich zu Beginn des Wagens…. Lasst mal 7 Frauen mit Gepäck einsteigen. Ein Haufen Hühner wäre vermutlich organisierter gewesen. Überall Gepäck, keine wusste richtig, wo wie was ..

Gleichzeitig kamen natürlich all jene rein, die auch in diesen Wagen wollten. Es fühlte sich ein ganz klein wenig chaotisch an.

Unser Guide hat dann Ordnung reingebracht und uns allen das Bett parat gemacht. Danach war schnell Ruhe, irgendwie waren wir wohl alle müde von den letzten Tagen, die doch eher anstrengend waren.

Geschlafen habe ich überraschend gut dafür, dass ich direkt neben der Wagentür lag, und hier doch reger Verkehr herrschte. Der Schlafwagen ist zwar in einzelne Bereiche unterteilt, aber innerhalb des Wagens gibt es keine geschlossenen Bereiche.

In Varanasi war als erstes der Gang zum Ganges angesagt (höhö – Wortspiel). Hier gibt es Krematorienbereiche, an welchen die Toten öffentlich verbrannt werden, 7x24h. Wir durften aus einer gewissen Entfernung Fotos machen. In der Nähe der brennenden Toten durften wir aber weder fotografieren noch sprechen. Es ist schon etwas befremdend, Tote öffentlich brennen zu sehen.

Mit dem Boot sind wir dann den Ganges runter- und wieder raufgefahren (oder vielleicht auch umgekehrt, hab nicht wirklich darauf geachtet), vorbei an den einzelnen Ghats.

Zu Beginn der Dämmerung waren wir dann rechtzeitig beim Dasaswamedh Ghat, um der Ganga Aarti beizuwohnen. Hab ich schon erwähnt, dass in Indien Religion allgegenwärtig ist? Fast so eindrücklich wie die Zeremonie fand ich aber, wie die Boote den Platz nutzten und sich ineinander keilten um noch ein paar Meter wett zu machen, um näher an die Zeremonie ranzukommen.

Da mein Bauch noch immer etwas schwierig tut, habe ich heute auf das Nachtessen verzichtet. Morgen heisst es, früh aufstehen. Es ist nochmals Ganges angesagt.

Indien – ein neues Abenteuer

Orchha

Heute war unsere erste Zugreise angesagt. Wir haben 2 davon während unserer Reise. Heute war die Tagesreise, 3h von Agra nach Orchha. Also der Zug fährt nicht ganz bis Orchha, aber ich habe leider den Namen der Station vergessen.

Unser Guide hat unser ziemlich klar eingebläut, wie wir uns auf dem Bahnhof zu verhalten haben und wie nicht und dass wir sehr zügig einsteigen müssen, weil der Zug nur 5min hält.

Insbesondere, dass wir nichts von Fremden kaufen oder annehmen sollen und auch keine Selfies machen lassen mit unseren Smartphones, weil die sonst dann weg sind, etc.

Aber wir fuhren ja nicht in der Holzklasse, sondern 1. Klasse Indien-style – komfortmässig etwa vergleichbar mit unsere 2. Klasse, aber es gab ein Essen und Wasser/Tee, wie im Flugzeug. Die Sitze waren reserviert und so war das ganze natürlich ein Kinderspiel für alle.

Die Fahrt war sehr angenehm und verging sehr schnell.

In Orchha angekommen, besuchten wir eine NGO, die Papier aus Textilabfällen von Indiens Textilindustrie herstellen.

Die freie Zeit bis zum nächsten Termin nutzte ich, um ein wenig zu schlafen. Wir müssen in der Regel früh los und die Hitze macht sehr müde.

Am späteren Nachmittag haben wir uns das Orchha Fort angesehen. Die Guides erzählen uns meist so viel und auch wirklich Interessantes, aber weil es eben so viel ist, vergesse ich es meist wieder.

Von diesem Fort habe ich mir gemerkt, dass es mehrere Paläste und Tempel innerhalb des Gebäudekomplexes gibt. Und dass der König 6 Konkubinen hatte, für jeden Tag eine und am Sonntag ruhte er.

Ja, solch unnützes Zeug merk ich mir. Aber keine Namen etc.

Später am Abend durften wir eine Tempelzeremonie besuchen. Heute war irgendwie ein Jahresfest – die Menschen reisten von weit her an, daher hatte es heute auch viel mehr Leute als sonst… ist das, was unser Guide sagte.

Hab ich übrigens schon erwähnt, dass Religion hier allgegenwärtig ist?

Und wie immer gabs später lecker Essen. Ich bin auf die vegetarischen Gerichte umgestiegen, sie schmecken einfach besser. Als ich heute das spicey Brot bestellte, warnte der Kellner unseren Guide, dass dies sehr scharf sei. Pha…, mich erschüttert hier nichts mehr und tatsächlich war es nicht annähernd so scharf, wie ich erwartet hatte 🤷. Das Chili aus dem Asia-Laden hat mich definitiv abgehärtet 😂.

Morgen ist ein fast freier Tag. Ein paar von uns legen sich an einen Pool von einem anderen Hotel und am Abend gehen wir an eine Kochvorführung. Da freu ich mich schon drauf.

Primär aber einfach mal ausschlafen 😃. Morgen Nacht wird es vermutlich nicht viel Schlaf geben. Wir nehmen den Nachtzug nach Varanasi. Auf diese Tage freu ich mich sehr. Der Ganges hat für mich so eine mystische Bedeutung, bin gespannt, wie er in real wirkt.

Indien – ein neues Abenteuer

Agra – Taj Mahal

Heute sind wir einmal mehr bereits um 6:45 Uhr los von Jaipur nach Agra. Es ist eine gut 6h-Fahrt dahin. Agra selbst habe ich nicht gesehen. Wir sind nur aus einem Grund dahin:

Taj Mahal

Der Taj Mahal ist eine Ehrung aus Liebe zu einer Frau. Shah Jahan liebte seine wunderschöne Ehefrau so sehr, dass er ihr zu Ehren nach ihrem Tod diesen riesigen unglaublich imposanten Schrein bauen liess.

Es lässt sich auf Fotos kaum ermessen, was einen erwartet, wenn man davorsteht. Selbst ich religiöse Niete war tief beeindruckt von der Ausstrahlung und Faszination dieses Gebäudes.

Indien – ein neues Abenteuer

Jaipur

Heute verbrachten wir den ganzen Tag in Jaipur. Und es war ein langer Tag – ein sehr langer Tag.

Als ich die Reise gebucht habe, habe ich für diesen Tag die Fahrradtour dazugebucht. Es stand nirgends geschrieben, dass diese Tour um 5 Uhr in der früh startet. Hätte ich es gewusst, ich hätte sie wohl kaum gebucht und ich hätte definitiv was verpasst.

Die Tour war eines der Highlights, die wir bis jetzt erlebt haben.

In diesen frühen Morgenstunden ist die Stadt noch ruhig, die Menschen füttern die Kühe, die überall in der Stadt rumlaufen – wohlgemerkt eine 4 Millionen-Stadt. Man stelle sich das in Zürich vor, dass hier einfach Kühe auf der Strasse frei rumlaufen – unbeaufsichtigt. Und die Menschen versammeln sich vor kleinen Tempeln, um zu beten. Die Religion ist in Indien allgegenwärtig.

Bevor wir losfuhren, machte ich in der Gruppe noch Witze, dass wir nun die unbekannten Velowege kennenlernen würden. Niemand von uns konnte sich vorstellen, mit dem Velo im regulären Verkehr zu fahren.

Dann ging es los, hinein in die kleinen Gassen der Stadt – in diese unbekannten Velowege 😉, wo ausser Motorräder kaum weitere Fahrzeuge durch kamen, und eben Kühe… und Hunde.

Ghush, unser Velo-Tour-Guide, strahlte soviel Begeisterung aus, brachte uns zu einer Gruppe Hare Krischna-Singers, welche uns zum singen und tanzen animierten. Es waren nicht die orange-gekleideten Mönche, die wir aus der Schweiz kennen, sondern eine Gruppe Menschen, die einfach jeden Tag ihr Hare Krischna singen. Dann weiter in einen Park, in dem wir in einer Gruppe mitmachten, wo es darum ging, herauszuschreien, aber es war mehr als nur schreien.

Er führte uns sicher auch über die verkehrsreichsten Strassen – es gibt nur eine Verkehrsregel in Indien, nämlich, dass es keine gibt. Wenn Du über die Strasse willst, streck den kommenden Autos mit Selbstbewusstsein die Hand entgegen, dieses Stopp-nur-bis-hierhin-Zeichen und dann geh, stoppe nicht, sondern überquer die Strasse zügig. Es funktioniert.

Es war eine 3-stündige Tour und mit jeder Minute wurde es heisser und anstrengender. Als wir um halb 10 endlich wieder im Hotel ankamen, waren wir nudelfertig.

Eigentlich war geplant, dass wir danach gleich auf den Markt gehen. Aber die Gruppe hatte sich dann dafür entschieden, dies auf den Abend zu verlegen, wenn es nicht mehr ganz so brütend heiss ist. Wir haben aktuell 42°C.

In der Zwischenzeit guckten wir und eine weitere Tempelanlage an – Tempelanlagen haben sie in Unmengen und sie würden am liebsten alle zeigen. Hab ich schon gesagt, dass die Religion allgegenwärtig ist?

Essen mussten wir zwischendurch auch mal. Übrigens alleine wegen dem Essen lohnt es sich, hier zu sein – sooooooo lecker alles. Selbst der Chai – und ich trinke doch nie Tee 😊.

Am Abend dann der Spaziergang durch die Marktstrasse. Das war, wie ich mir Indien vorgestellt hatte. Ein wildes Gewusel von Leuten, ein unvorstellbarer Lärm vom Hupen der Verkehrsteilnehmer. Und die Gerüche der Gewürze und der Streetfoodstände. Es war so toll.

Danach ein Essen in einem Rooftop-Restaurant. Plötzlich hörte man aus allen Richtungen die Rufe der Muezzins. In Indien ist die 2. grösste religiöse Gemeinschaft der Islam. Habe ich schon gesagt, dass in Indien die Religion allgegenwärtig ist?

Nun sind wir zurück im Hotel und morgen gehts zum Taj Mahal.

Fotos sind hier zu finden:

pipistrellas nachtflüge (Insta)

Indien – ein neues Abenteuer

Delhi

Wie jedes Jahr – weil Geburtstagszeit – habe ich über Auffahrt/Pfingsten Ferien eingegeben.

Anfangs Jahr habe ich mir dann Gedanken darüber gemacht, wie ich diese freie Zeit verbringen soll. Interrail durch Europa war ein Gedanke, ebenso eine Zugreise durch England.

Das Wetter liess aber generell etwas zu wünschen übrig, so dass ich mir etwas Wärmeres vorstellte. So suchte ich in allen meinen Single-/Gruppenreisenlinks nach der idealen Reise.

Wirklich fündig wurde ich nicht. Eine Arbeitskollegin erzählte mir dann von G-Adventure, einem internationalen Gruppenreisenveranstalter und wie zufrieden sie damit sei. Also schaute ich, was die so zu dieser Zeit anbieten und bin dabei auf eine Gruppenreise von Delhi nach Kathmandu gestossen. Bezahlbar und genau in meiner Ferienzeit.

Indien war nie mein präferiertes Reiseland, aber es hat für mich eine hohe Faszination, all die Farben, die Gerüche, diese komplett andere Kultur, das Essen.

Ich überlegte nicht lange und buchte die Reise – ohne zu schauen, wie z.b. das Wetter zu dieser Zeit ist….

Mai gilt in Delhi als heissester Monat, so um die 40°C und mehr… naja, ich mag es ja warm. Tätsächlich ist es auch nachts um 10 Uhr noch über 30°.

Bis die Reise losging, gabs noch etwas Aufregung. Ich hatte das Hotel gegoogelt, in welchem wir zum Start der Tour untergebracht waren. Der letzte (und leider nicht einzige) Review dazu war vernichtend. So vernichtend, dass die Reise-erfahrene Tochter mir dringend riet, mir ein anderes Hotel zu suchen.

Total verunsichert wusste ich nicht recht, was tun. Einerseits war mir bewusst, dass ich Käfer und sonstiges Gekräuche-Getier nicht zwingend in meinem Zimmer will, andererseits wollte ich mich nicht schon am ersten Tag in einer Stadt wie Delhi total verloren fühlen, weil ich weit weg von der Gruppe war.

Ich entschied mich für die Gruppensicherheit und hoffte auf eine positive Überraschung.

Trotzden hinterliess dieser Review einen schalen Geschmack und ich wusste nicht mehr, ob ich mich nun wirklich auf diese Reise freuen sollte.

Gestern ging es dann los. Der Flug verlief ereignislos, abgesehen von fast 1h Verspätung.

Ich wurde abgeholt von Women on Wheels, ein tolles Arbeitsprogramm für Frauen:

Women with wheels

Das Hotel ist definitiv nicht in der besten Gegend von Delhi, aber das Zimmer war sauber, auch wenn es auf jeden Fall schon bessere Zeiten gesehen hat.

Alle Aufregung war also umsonst gewesen. Ich habe wunderbar geschlafen und heute eine tolle Gruppe kennen gelernt. Unser Reiseführer ist sehr aufmerksam und hilfsbereit. Das gemeinsame Essen war sehr lecker und nun freue ich mich auf die kommenden Tage.

Und trotzdem, bei jeder Reise schwingt auch immer ein ganz klein wenig Heimweh mit – zumindest zu Beginn.